NAYAN STALDER
Nayan Stalder – Hackbrett, Tsimbeli, Elektronik und Zeugs
RAMSCH
Pio Schürmann p+präp., Daniel „D-Flat“ Weber dr+küchengeräte, Martin Wyss kb+toys
Ort: WIM Zentral, Progr Bern, Raum013
Abendkasse: CHF 20.– / 15.–
Nayan Stalder
Irgendwo zwischen den Stühlen und Bänken gibt es einen kleinen Kosmos. Der ist einfach da, war er schon immer. Er ist für alle die, die nirgendwo ganz dazugehören.
Manche landen da per Zufall, andere schauen nur kurz vorbei und einige sind gekommen, um zu bleiben. Nayan Stalder ist ein Pendler zwischen den Welten und manchmal mit Absicht und oft auch einfach per Zufall, landet er in diesen Zwischenräumen, die da immer wieder neu entstehen.
Und dort sucht er dann nach Klängen zwischen den Saiten, sozusagen den Negativtönen seines Instruments. Ohne dabei seine eigenen musikalischen Wurzeln oder die seines Instrumentes zu vergessen. Nayan Stalder studierte an der Hochschule Luzern – Musik, wo er, als einer von wenigen Studenten, den Bachelor und Master mit Schwerpunkt Volksmusik abschloss. Sein heutiges Schaffen ist vor allem durch das Verbinden von unterschiedlichen musikalischen Welten geprägt. So ist er Mitglied bei Viertaktmotor, Nayan Stalder Oktett, Silberen, Das seltene Orchester und Brunnen und Brücken. Daneben arbeitet er projektbezogen immer wieder mit KünstlerInnen aus der nationalen und internationalen Musik-, Theater und Tanzszene zusammen. Sein Wissen und die Freude an der Musik, teilt er an der Musikschule Zollikofen-Bremgarten und der Musikschule Konservatorium Zürich.
Ramsch
Es dampft und brummt, raschelt, wackelt und zischt. Wenn Ramsch die Maschine anschmeißt, dann fliegen die Teile nur so um sich. Scharfkantige Bleche verfehlen ganz knapp sanfte Schenkelhaut. Pferdehaar peitscht an verklebten Wimpern vorbei und landet im zargen Schoß von wummerndem Sperrholz. Ramsch glüht, Ramsch lodert, Ramsch brennt und Ramsch vergeht. Drei Instrumente auf der Jagd nach einer flüchtigen Beute: Dem Moment.
Ramsch hat sich dem Genre der Instant Composings verschrieben, das weitestgehend zum Feld der zeitgenössischen Freien Improvisation zählt. Der Name suggeriert treffend den Modus dieser Spielform: Unvorbereitet entstehen Spontankompositionen, die von den Spielenden sgeformt und in jedem Moment neu verhandelt werden wollen. Im Mittelpunkt steht dabei die Kommunikation mit und über musikalische Parameter wie Tempo, Klangfarbe, Form und Harmonie.
Ramsch verbindet das Potenzial dreier Musiker, die mit präparierten und unkonventionellen Modifikationen ihrer Instrumente neue Hörerlebnisse aus traditionellen Klangerzeugern zu locken versuchen.
Pio Schürmann am Klavier liefert das harmonische Gerüst, manchmal mit Anleihen des Jazz gespickt, oft verträumt, aber selten überladen.
Martin Wyss ergänzt mit einer Prise Klassik am Kontrabass, mal streichzart, mal attackierend dicht.
Und Daniel “D-Flat” Weber vereint mit seinen klanglichen Collagen am Schlagzeug: Von feinen bist groben Lauten findet hier jedes noch so entlegene Geräusch seinen Platz.